Regenerative Energien

Die EGST als
{{Energieerzeuger}}

Die EGST verbinden die meisten Bürger mit Abfallentsorgung. Die EGST produziert jedoch auch einen erheblichen Teil Bioenergie, mit der tausende Haushalte mit Strom versorgt werden.

An der Deponie Altenberge betreibt die EGST eine Windkraftanlage, eine Biogasanlage, eine Photovoltaik- Anlage, eine Deponiegasverwertungsanlage mit angeschlossener ORC Anlage sowie ein externes BHKW in der Gemeinde Altenberge. 

Beim Kompostwerk Saerbeck werden zwei BHKWs und eine Windkraftanlage betrieben.

Wir denken weiter

Seit ihrer Gründung 1993 ist die EGST für den Betrieb der Deponien in Ibbenbüren (ZDI) und Altenberge (ZDA) zuständig. Davor lag diese Aufgabe beim Kreis Steinfurt. 

In jedem Deponiekörper entsteht klimaschädliches Gas, das zu fassen und wenn möglich zu verwerten ist. Dieses sogenannte Deponiegas hat aber auch gute Eigenschaften, denn es kann ähnlich wie das Gasgemisch einer Biogasanlage energetisch genutzt werden. An der ZDA wurde 1997 die Gasverwertungsanlage errichtet. Die EGST sieht es als ihre Aufgabe, die Abfallentsorgung so umweltschonend und nachhaltig wie möglich zu betreiben. Deshalb nutzt sie alle bezahlbaren technischen Möglichkeiten, die hierbei hilfreich sind. Der Standort Deponie Altenberge und das Gelände am Kompostwerk Saerbeck eignen sich hervorragend, um Windkraft und Solarenergie zu gewinnen.

Das Kompostwerk Saerbeck hat nicht nur die Aufgabe, Biomüll in Kompost zu verwandeln, es nutzt auch das Energiepotential des Biomülls. In einer Mülltonne Bioabfall steckt etwa so viel Energie wie in 80 Liter Rohöl. Die rund 50.000 t Biomüll, die jedes Jahr in den Haushalten im Kreis Steinfurt anfallen, versorgen mehr als 4.000 Haushalte mit Strom – komplett Bio und ganz ohne Atom- oder Kohlestrom! Wer in so großen Zahlen nicht denken kann: eine einzige Bananenschale liefert 1,5 Stunden Licht.

Was kostet das?

Beim Deponiebetrieb fallen viele Jahre lang erhebliche Kosten an, auch wenn die letzte Schippe Abfall längst eingelagert wurde. Das klimaschädliche Deponiegas muss weiterhin abgesaugt werden, das Sickerwasser muss gereinigt werden, die Deponie muss eine Oberflächenabdichtung bekommen usw. Diese Gelder, die sogenannten Rückstellungen, wurden und werden schon während Abfall abgelagert wird angesammelt. Teilweise wird dieses Geld erst 30 Jahre nach Deponierungsende benötigt, es ist deshalb sicher anzulegen. 

Die unten aufgeführten Projekte wurden teilweise aus den Rückstellungen für den langfristigen Deponiebetrieb finanziert. Jeder Cent, der durch die Energiegewinnung verdient wird, fließt auch wieder in das „Sparschwein“ für die Rückstellungen zurück. Dies ist eine deutlich sicherere Anlage der Rückstellungen als sie in Aktien oder Fonds anzulegen und sie bringt mehr Zinsen als ein klassisches Sparbuch.

Meilensteine auf dem Weg
vom Entsorger zum Erzeuger

1993 Gründung der EGST und Übernahme der abfallwirtschaftlichen Aufgaben vom Kreis Steinfurt
1997 Inbetriebnahme der Gasverwertungsanlage auf der Deponie Altenberge Rund 80 Gasbrunnen fassen das Deponiegas. Über Verdichter wird ein Unterdruck, erzeugt wodurch das Deponiegas aus dem Deponiekörper abgezogen und dem BHKW zugeführt wird, wo es zu Strom und Abwärme umgewandelt wird.
2001 Inbetriebnahme Windenergieanlage auf der Deponie Altenberge Der Standort ist ideal für die Anlage, da keine Anwohner durch Eisflug oder Schattenwurf der Flügel gestört werden können.
2004 Inbetriebnahme der Biogasanlage auf der Deponie Altenberge (BGAA) Im Bereich der Sickerwasserbehandlungsanlage wird gemeinsam mit vier Landwirten eine Biogasanlage errichtet. Das Biogas optimiert die Qualität des Deponiegases, sodass das BHKW stets gut ausgelastet ist. Die Aufgabenverteilung beim Betrieb dieser BGAA sieht folgendermaßen aus: Die Landwirte liefern die regenerativen Rohstoffe Mais, Gülle etc. und nehmen die Gärreste zurück. Der Betrieb wird durch EGST Mitarbeiter durchgeführt.
2010 Inbetriebnahme der ORC Anlage Im Rahmen eines vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Feldversuches wird am BHKW der Deponie Altenberge eine ORC-Anlage in Betrieb genommen. Die ORC-Anlage wandelt bis dahin nicht genutzte Abgaswärme des BHKW in Strom um.
2011 Die EGST nimmt gemeinsam mit dem Grundstückseigentümer auf der ZDA I eine PV Anlage in Betrieb. Ebenfalls in 2011 beliefert die EGST die Gemeinde Altenberge mit Biogas zum Betrieb eines „Satelliten BHKWs“ auf Gemeindegebiet. Die Abwärme wird verwendet, um die örtlichen Schulen und das Schwimmbad zu beheizen.
2013 Am Windpark im Bioenergiepark (BEP) Saerbeck beteiligt sich die EGST mit einer Windkraftanlage. Ebenfalls in 2013 wird das Kompostwerk Saerbeck (KWS) in BEP in Betrieb genommen. Bei der Behandlung von Bioabfällen entsteht ein Gasgemisch, das ungefähr den gleichen Energiegehalt wie Biogas aufweist. Dieses Gas wird in den BHKWs am KWS verstromt.
2019 Auf der Deponie Altenberge wird ein weiteres Feld mit Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen. Die elektrische Leistung der Anlage beträgt 749 kWp, jährlich wird eine durchschnittliche Leistung von 712.000 kWh erwartet.

EGST Energieerzeugung

      2013 2014 2015 2017 2019

Stromproduktion durch
BHKW ZDA + ORC

BHKW ZDA kWh/a 5.000.076 4.941.346 4.999.871 4.184.769 1.142.788

Stromproduktion durch
BHKW Gemeinde Altenberge

BHKW Altenberge kWh/a 844.079 848.424 958.258 847.694 974.431

Windenergieanlage
Altenberge

WEA ZDA kWh/a 2.787.494 2.950.000 3.266.662 2.914.650 3.008.102
Photovoltaik
Anlage ZDA
PV ZDA kWh/a 1.966.699 2.140.407 2.228.702 2.074.610 2.290.779

BHKW KW Saerbeck 
ab 12/2013

BHKWs KWs kWh/a 276.827 6.674.920 6.355.734 6.166.072 5.867.005
WEA Saerbeck WEA BEP kWh/a 1.653.571 6.461.000 7.318.714 6.208.080 6.471.485
Summe 
Energieerzeugung EGST
Summe kWh/a 12.528.746 24.016.097 25.127.941 22.395.875 19.754.590

Versorgte 4-pers. Haushalte
bei 4.000 kWh/a

Anzahl der versorgten Haushalte   3.132 6.004 6.282 5.599 4.939